Vor der Kamera sprechen -- lerne deine Angst zu überwinden

von | Sep 12, 2022 | _ #/@*±

Ok, zuerst einmal …

Warum könnte es sich lohnen, diesen Vor-der-Kamera-sprechen-Muskel zu trainieren?

… und ja, ich meine hier trainieren, denn ich bin davon überzeugt, dass man dafür nicht geboren sein muss. Jeder kann lernen, vor der Kamera zu sprechen. Es gilt jedoch, ein paar Ängste zu überwinden.

Also, warum?

1. Das Sprechen vor der Kamera, hilft dir dabei, dich zu reflektieren, denn du musst ja deine Gedanken sortieren und formulieren. Du kannst beobachten, wie du agierst und an deinen rhetorischen Fähigkeiten arbeiten.

2. Unsere mediale Welt bietet inzwischen die Möglichkeit, unsere Gedanken, Erfahrungen und Ideen mit anderen zu teilen. Dieses Potenzial steht der Menschheit erst seit kurzem zur Verfügung. Wir konsumieren mittlerweile jeden Tag Videos. … jeden Tag. Dann wäre es doch fantastisch, wenn wir dieses Tool nutzen können.

3. Manche Texte lese ich wieder und wieder, aber sie erreichen mich nicht, ich verstehe sie nicht. Sprache hat einen bestimmten Rhythmus. Sie wurde in erster Linie gestaltet um gesprochen zu werden. Das könnte der Grund dafür sein, dass Inhalte gesprochen oft verständlicher sind als geschrieben.

Ok, aber wie bekomme ich das jetzt hin. – vor der Kamera sprechen.

    Recherche

    Ich habe mir verschiedene Kurse angesehen. Erstmal alles, was ich auf YouTube so finden konnte. Was mir letztlich am meisten weitergeholfen hat, waren die Kurse von Nathanial Drew. „How to Speak Confidently On Camera“ und „Intentional documentation“  

    Wenn du tiefer in die Materie einsteigen möchtest, kann ich dir diese Kurse wärmstens empfehlen. Die Kurse sind allerdings auf Englisch.

    Ansonsten kommen hier erstmal meine Tipps. Also was konnte ich mitnehmen, was habe ich gelernt:

    Tipps -- Vor der Kamera sprechen 

    _ 14 Tage Challenge

    Wir fangen gleich mit dem Besten an. Denn diese Übung, hat mir dabei geholfen, meine Angst zu überwinden. Los geht’s.

    Setz dich vor die Kamera oder geh spazieren. Für mich war anfangs spazieren gehen einfacher. Sprich mindestens 5-10 Minuten in die Kamera. Mach das jeden Tag, für mindestens zwei Wochen.

    Warum funktioniert das? 

    Die meisten Menschen mögen sich anfangs nicht. Zumindest ging es mir so. Man mag seine Stimme nicht. Man ist der Meinung, dass man super merkwürdig aussieht. 

    Was auch daran liegt, dass man sich selbst normalerweise nur Spiegelverkehr sieht und sich das Gehirn daran gewöhnt hat. Also wenn du in den Spiegel schaust, siehst du dich spiegelverkehrt. Wenn du dich mit der Kamera aufnimmst, siehst du dich so wie dich andere Menschen auch sehen. 

    Es ist einfach ungewohnt, sich selbst gestikulieren und reden zu sehen. Aber nach einiger Zeit, … so nach 1-2 Wochen, denkt man sich. Naja, der Typ da … wenn er noch ein bisschen übt, könnte das vielleicht was  werden.

    … und noch eine andere Sache, bezüglich sich selbst zu sehen und was andere darüber denken: Wenn ein Gruppenfoto gemacht wurde, schaut jeder zuerst auf sich selbst. Der Mensch interessiert sich in erster Linie nur für sein eigenes Aussehen. Die Makel, die du an dir siehst, sehen die anderen meist überhaupt nicht.

    _ Gastgeber sein

    Du machst das ja für deine Gäste. Stell dir vor, du redest mit einem Freund und nicht mit der Kamera. Sprich deine Gäste mit „Du“ an. Stell Fragen und involviere deine Gäste in das Geschehen. 

    _ Sei interessiert 

    Wenn du Gastgeber bist, dann interessierst du dich ja nicht nur für deine Gäste, sondern vor allem auch für das Thema, weswegen deine Gäste hier sind. Deshalb, sei gut vorbereitet. Du wirst das Thema, vor der Kamera gut vortragen können, wenn du gut vorbereitet bist.

    _ Ein bisschen mehr Aufdrehen

    Vergiss nicht zu lächeln und begeistert zu sein. Gib gerne ein klein wenig mehr Gas.

    _ Mach es dir so komfortabel wie möglich

    Warum auch nicht. Such dir deine Urzeit aus. Wann fühlst du dich am wohlsten und hast eine gute Energie? Wenn du alleine und ungestört sein möchtest, dann sorg dafür, dass du alleine bist.

    Noch ein paar technische Dinge:

    _ lass den Mund leicht geöffnet

    Das kannst du dir im Laufe der Zeit antrainieren. Wenn du deinen Mund leicht geöffnet lässt, lächelst du mehr und es entstehen weniger Schmatz Geräusche.

    _ Übung für die Aussprache

    Bevor du mit der Aufnahme startest, nimm die Zunge zwischen die Zähne und zähle bis 10. Du musst dir schon sehr viel Mühe geben, mit der Zunge zwischen den Zähnen, klar zu sprechen. Um so leichter fällt es dir danach.

    _ Auf den Punkt sprechen

    Mach kurze Formulierungen und kurze Sätze. Du wirst dir später im Schnitt dafür danken. 

    _ In die Kamera schauen

    Nachdem du einen Satz beendet hast, schau noch für 1-2 Sekunden in die Kamera. Auch das hilft dir später im Schnitt.

    _ Fehler sind ok

    Denke nicht, dass alles perfekt sein muss. Deine Macken definieren dich als Menschen. Videos, bei denen alle Sätze fehlerfrei und emotionslos eingesprochen wurden, wirken eher langweilig. Wir wollen sehen, wer du bist.

    Ich hoffe, diese Tipps geben dir Mut und helfen dir dabei, die ersten Schritte vor der Kamera zu machen. Ich kann auch nicht behaupten, dass ich das hier schon alles richtig mache und all diese Tipps richtig gut umsetzen kann. Ich stehe noch am Anfang. Aber wie heißt es so schön …

    „Lieber besch… Anfangen, als perfekt Zögern“ 

    Danke fürs vorbeischauen. Bis dann.

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